Ennatuurlijk optimiert Wärmemessung mittels datengesteuerter Kamstrup-Lösung  

Ein vollständiges Smart-Metering-Paket ist der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen Wärmemessinfrastruktur mit datengesteuerter Wirtschaftlichkeit. 

Neue Schwierigkeiten, neue Chancen 

Im Jahr 2021 begannen das niederländische Wärmeversorgungsunternehmen Ennatuurlijk und Kamstrup gemeinsam mit der Aufrüstung des Ennatuurlijk-Wärmenetzes auf eine nachhaltigere Lösung. Dazu gehörten 90.000 intelligente Zähler, die Kommunikationsinfrastruktur LinkIQ®, die Fernauslesesoftware READy, Datenhosting, Softwarepflege und technische Unterstützung.  

Der Anstoß zu dieser Initiative kam von den Regierungsplänen zur CO₂-Neutralität bis 2050. Dazu müssen die Wärmeversorger ihren Kunden ab Januar 2027 einen monatlichen Überblick über ihren Energieverbrauch bereitstellen. Ennatuurlijk sah die bevorstehenden Änderungen als Chance, die neuen Anforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern darüber hinauszugehen und seine Messungen und seinen Betrieb im Ganzen zu optimieren.

Lotte Pleging, Teamleiterin für Datenerfassung bei Ennatuurlijk, erklärt: „Wir wollen nicht nur nachhaltiger sein, sondern auch eine zukunftsfähigere Energieversorgung schaffen. Früher hatten wir Wärme ohne Ende und konnten sie einfach im Kreis laufen lassen. Das hat sich mittlerweile verändert. Wir müssen klüger mit unserer Energie umgehen.“ 

Offen gesagt hätte ich es mir viel komplizierter vorgestellt. Vor Projektbeginn dachte ich, dass es extrem herausfordernd werden würde. Aber rückblickend bin ich überrascht, dass es viel einfacher war als angenommen.
- Thomas Toussaint, Anlagenverwalter für Fernwärme bei Ennatuurlijk

Zähler mit integrierten Kommunikationsmodulen 

Während viele Unternehmen sich für Zähler mit externer Kommunikation über Drittanbieter-Gateways entscheiden, hielt Ennatuurlijk Zähler mit eigenen Kommunikationsmodulen für die bessere Investition.

„Wir haben alle erforderlichen Investitionen für Drittanbieter-Gateways berechnet und herausgefunden, dass an 30.000 der insgesamt 90.000 Messpunkten auch neue Steckdosen installiert werden müssten“, sagt Thomas Toussaint, Fernwärme-Anlagenverwalter bei Ennatuurlijk.

Außerdem sahen Toussaint und seine Kollegen große Risiken in dieser Art von Messlösung, weil sie mehr Beteiligte als nötig einbezieht. Zu viele Köche verderben den Brei, und wenn technische Probleme eine schnelle Lösung erfordern, sind Ennatuurlijk klare Zuständigkeiten und schnelle Entscheidungen viel lieber.

„Bei Drittanbieter-Gateways haben Sie ein Netzwerk aus unterschiedlichen Beteiligten, die sich abstimmen müssen. Wenn ein Problem auftritt, suchen alle nach einem Schuldigen, und es ist ein ständiges Hin und Her, um die Ursache zu identifizieren. Bevor man sich versieht, setzt man in der Verwirrung Tausende von Euros in den Sand“, erklärt Toussaint.

„Bei integrierten Kommunikationsmodulen entfallen viele Risiken und zusätzliche Kosten, und alles wird ziemlich überschaubar.“ 

Wir wollten in eine komplette Bereitstellungskette von Anfang bis Ende investieren. Unsere Daten sollen einfach in einem Softwaresystem erscheinen und alles, was mit unseren Daten zu tun hat, von einer einzigen Partei erledigt werden.
- Thomas Toussaint, Anlagenverwalter für Fernwärme bei Ennatuurlijk

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Zuverlässige Daten von grundsoliden Zählern  

Bei Projektbeginn untersuchte Ennatuurlijk alle auf dem Markt erhältlichen infrage kommenden Lösungen. Nach über dreißig Jahren der Zusammenarbeit mit Kamstrup lag es nahe, erneut auf Kamstrup zu setzen. Ennatuurlijk wollte jedoch unbedingt den größtmöglichen Nutzen aus seinem ehrgeizigen Projekt herausholen und durchdachte alle Vor- und Nachteile sorgfältig, bevor etwas unterzeichnet wurde.

„Als wir mit unserem Smart-Metering-Projekt begannen, untersuchten wir die auf dem Markt verfügbaren Angebote um zu sehen, ob Kamstrup immer noch die richtige Wahl ist“, sagt Thomas Toussaint. „Die Daten müssen hundertprozentig stimmen. Sie können eine perfekte Datenübertragung haben, aber wenn die Daten nicht verlässlich sind, nützen sie keinem.“

Zwar verspricht Kamstrup eine hohe Erfolgsquote bei der Erstinstallation von Zählern, aber Ennatuurlijk war dennoch gespannt, wie die anfängliche Ablesung funktionieren würde. Zur Freude von Toussaint sind sie bereits nahe an ihrem ursprünglichen Ziel, 95 % aller stündlichen Werte zu erreichen – deutlich früher als erwartet.

„Gleich zu Beginn stellten wir fest, dass unsere Ablesewerte richtig gut waren. Bei unseren 90.000 neu installierten intelligenten Zählern erreichen wir schon jetzt eine Ausleseratevon 91 % – mit weiter steigender Tendenz.“

 

Ansprechende, benutzerfreundliche Plattform voller Funktionen

Ennatuurlijk suchte nach einer vollständigen Lösung aus einer Hand – von der Messeinrichtung bis zum MDM-System. Beim Vergleich der verfügbaren Systeme auf dem Markt erkannte Ennatuurlijk den größten Mehrwert in der Lösung von Kamstrup – sowohl funktional als auch optisch.  

„READy bot viele Analysemöglichkeiten, für die wir damals keine Alternativen hatten. Im Vergleich zu den anderen bot Kamstrup das am besten entwickelte und umfassendste Datenpaket mit einer ansprechenden und ausgereiften Plattform“, sagt Toussaint.  

Toussaint und seinen Kollegen gefiel auch die Benutzeroberfläche READy mit ihrer selbsterklärenden Gestaltung mehr als die aller anderen Systeme.

„Bei all den anderen Systemen weiß ich oft nicht weiter. READy hingegen ist wirklich benutzerfreundlich und leicht zu bedienen. READy hat unseren Arbeitsablauf erheblich vereinfacht und bringt uns großen Nutzen.“ 

Daten werden für unsere Entscheidungsfindung auf nahezu jeder denkbaren Weise immer bedeutender. Wir möchten stärker datengesteuert arbeiten und untersuchen ständig, wie wir unseren Betrieb mit unseren Daten wirtschaftlicher gestalten können.
- Thomas Toussaint, Anlagenverwalter für Fernwärme bei Ennatuurlijk

Reaktionszeit von Jahren auf Sekunden verkürzt 

Als die neue Smart-Metering-Lösung implementiert war, erkannte Ennatuurlijk schnell den enormen Vorteil. Wie Toussaint sagt: "Da alle Zähler ihre Daten an READy senden, konnten wir sofort beginnen, den Wert all dieser zusätzlichen Daten zu nutzen."

Früher war Ennatuurlijk ganz darauf angewiesen, dass die Kunden Probleme an ihren Zählern selbst bemerkten, bevor Abhilfe geschaffen werden konnte. Heute werden die Entscheidungen viel effizienter getroffen.

„Früher konnte es Jahre dauern, bis ein Kunde drei Jahre in Folge null Gigajoules verrechnete, und erst dann bemerkten wir, dass möglicherweise etwas nicht stimmte. Jetzt erkennen wir Probleme sofort. Wir können die Qualität der Zähler analysieren, und wenn ein Zähler keine Gigajoules liefert, wissen wir das sofort.“ 

Im Jahr 2024 erkannten und lösten wir mittels READy und mit unseren Dienstanbietern 431 Durchflussprobleme.
- Lotte Pleging, Teamleiterin Datenerfassung bei Ennatuurlijk

Unterstützung der Dienstleister zur Verbesserung des Kundenservice 

Bei Ennatuurlijk bestand der allgemeine Wunsch, das Potenzial der neuen Messlösung voll auszuschöpfen. Lotte Pleging erzählt: „Unser vorrangiges Ziel war die Einhaltung der geänderten Vorschriften. Doch nun, mit den vielen zusätzlichen und qualitativ hochwertigeren Daten, wollten wir damit etwas Sinnvolles anfangen und nicht nur eine Pflichtübung abarbeiten.“

Eine der Möglichkeiten, wie Ennatuurlijk ihre Daten proaktiv nutzte, bestand darin, ihre Dienstleister mit wertvollen Datenanalysen für Wartungsarbeiten zu unterstützen.

„Wenn etwas nicht stimmt, wird es mit den Infocodes der Zähler angezeigt. Deshalb haben wir einen Prozess eingeführt, bei dem wir diese Infocodes analysieren und unseren Dienstleistern klare Anweisungen geben, damit sie das Problem schneller lösen können.“

Konkret nutzte Ennatuurlijk READy, um Kundenflussprobleme zu erkennen. Das bedeutet einen sehr hohen Durchfluss und eine geringe Kühlung, was sich negativ auf die Rücklauftemperatur im Netz auswirkt. Innerhalb eines Jahres konnte dieser neue datengesteuerte Ansatz nicht weniger als 431 Durchflussprobleme beheben.

„Im Jahr 2024 erkannten und lösten wir mittels READy und gemeinsam mit unseren Dienstleistern 431 Durchflussprobleme“, erzählt Lotte Pleging. 

Partnerschaft auf Basis von Vertrauen und Respekt 

Ennatuurlijk und Kamstrup arbeiten seit über 30 Jahren zusammen. Da dieses Projekt in die Zeit der Covid-Pandemie fiel, war es für beide Seiten besonders anspruchsvoll. Trotz Lieferkettenproblemen und einer aus den Fugen geratenden Welt hatte die enge Partnerschaft letztlich Bestand.

Wie René Lansink, Vertriebsleiter für Wärme/Kälte bei Kamstrup, erklärt: „Wir handelten als Partner. Wöchentlich oder zweiwöchentlich berichteten wir über den Stand unserer Lieferungen, während Ennatuurlijk uns über den Fortschritt bei den Zählerinstallationen informierte. Wir waren sehr offen und hatten darüber angeregte Diskussionen.“

Positive Gefühle fließen in beide Richtungen, wie es Thomas Toussaint ausdrückt: „Wir haben es wirklich gemeinsam geschafft. Wenn etwas schiefgeht, zeigt sich, ob man sich auf jemanden verlassen kann. Wir haben es alle überstanden, und wir mögen uns immer noch.“