Wasser
Fernwärme
Datenzuverlässigkeit
Betriebseffizienz

Beitrag erstellt am Freitag, 28. Juni 2019 von Bjarne Sig Halkjær

Warum Digitalisierung heutzutage wichtig ist

Denken Sie daran: Digitalisierung ist kein reiner Selbstzweck, sondern ein Mittel, um die Fernwärme energieeffizienter zu gestalten und Prozesse zu optimieren. Das enorme Potenzial für Versorgungsunternehmen entsteht erst dann, wenn die Prozesse tatsächlich digitalisiert sind. Denn nur, wenn Sie wirklich wissen, was im Verteilnetz passiert, können Sie es proaktiv optimieren.
Eine Studie von Ennova, basierend auf qualitativen Interviews mit zehn der größten Versorgungsunternehmen in Dänemark, kommt zum Schluss, dass es möglich ist, eine jährliche Einsparung von bis zu 90 € pro Verbraucher zu erreichen. Das lässt sich allerdings nur mithilfe moderner Technologie und einer Anpassung digitaler Lösungen umsetzen.
Dies mag sich nach viel anhören. Aber Fernwärmeversorger haben bereits erhebliche Beträge mit grundlegenden digitalen Lösungen eingespart.

Ein Beispiel dafür ist Assens Fernwärme, ein dänischer Versorger, der sich entschloss, in die weitere Digitalisierung seines Betriebs zu investieren. Das Unternehmen führte elektronische Wärmezähler und eine fernauslesbare Netzwerklösung mit stündlich erfassten Werten ein.

Dadurch standen große Datenmengen zur Verfügung, die der Fernwärmeversorger für konkrete Optimierungspläne nutzen konnte. 

Diese Optimierungspläne haben für das Versorgungsunternehmen bisher zu Einsparungen von 33 € pro Jahr und Verbraucher geführt. 

Als Ergebnis der Optimierungen hat das Versorgungsunternehmen Einsparungen im Wert von 33 EUR pro Haushalt erzielt

Was bedeutet das für Fernwärmeversorger allgemein?
Das Versorgungsunternehmen erzielte die Einsparungen, indem es die Daten zu Menge und Temperatur des gelieferten Wassers umfassend analysierte. Damit war Assens in der Lage, die Installationen mit der schlechtesten Leistung zu lokalisieren und die Verteilung der Wärme zu überwachen. Viele Versorgungsunternehmen haben sich gerade erst auf den Weg gemacht, ihren Betrieb zu digitalisieren, oder warten damit vielleicht sogar noch ab. Dadurch werden Versorger, die sich auf den Weg begeben haben, kurzfristig zu massiven Investitionen gedrängt, um ihr Verteilnetz komplett umzubauen und mit elektronischen Zählern auszurüsten.

Die jährliche Abrechnung wird ohnehin bald Geschichte sein, da die Europäische Union ein Gesetz verabschiedet hat, das Versorgungsunternehmen zur Einführung von fernauslesbaren Zählern verpflichtet. Zudem müssen sie den Kunden künftig zwölfmal im Jahr Verbrauchsdaten zur Verfügung stellen. Für Versorger, die immer noch mit manuellen Auslesungen arbeiten, wird dies eine teure und zeitaufwendige Aufgabe. 

In der Regel gehen Versorgungsunternehmen jedes Jahr 1 bis 1,5 % der Einnahmen pro Endnutzer verloren. Deshalb müssen sie die Kosten senken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die wirksamste Möglichkeit, um Optimierungsbereiche aufzuspüren, ist durch Transparenz – Transparenz auf Grundlage von Daten.

Die Daten, die Sie von einem elektronischen Zähler erhalten, können Ihren jährlichen Verlust von 1 % in Einnahmen verwandeln. Außerdem können sie den Umsatz pro Endnutzer erhöhen sowie die Effizienz Ihres Betriebs steigern.

Diese jährlichen Einsparungen ermöglichen es Versorgungsunternehmen, weiter in die Digitalisierung zu investieren. Das wiederum führt zu immer neuen, nahezu unendlichen Chancen. 

Das wahre Potenzial erschließt sich, wenn Sie einzelne Gebäude und ineffiziente Installationen betrachten!
Noch einmal zurück zu Assens Fernwärme, dem Versorger aus Dänemark. Das Unternehmen plant, jeden einzelnen Haushalt genau unter die Lupe zu nehmen. Wenn dadurch 20 % der Haushalte optimiert werden können, lassen sich Schätzungen zufolge die gleichen Einsparungen erzielen, 33 € jährlich. Durch völlige Transparenz des Verteilnetzes können Versorgungsunternehmen den Weg für viele Optimierungsmöglichkeiten ebnen. Diese werden zu einer höheren Wettbewerbsfähigkeit und besserem Kundenservice führen.

Wenn die Digitalisierung eines Versorgers dem Endnutzer zugutekommt, werden Versorgungsunternehmen die Wettbewerbsfähigkeit von Fernwärme aus Verbrauchersicht erhöhen. Dies wird nicht nur durch günstigere Rechnungen erreicht, sondern auch durch einen besseren Kundenservice, weil die zeitaufwendigsten Aufgaben häufig die Einbindung des Verbrauchers erfordern. Viele dieser Aufgaben können bei der Einführung von fernauslesbaren Zählern sogar entfallen. Aufgaben wie Beschwerdemanagement, Diagnose der Installation und Neukonfiguration der Zähler lassen sich durchführen, ohne Zugang zur Wohnung der Verbraucher zu benötigen. Möglich wird das aufgrund der Fernauslesbarkeit von elektronischen Zählern durch Zählerausleseplattformen wie READy.

Eine weitere Möglichkeit, wie Sie bei Ihren Kunden für einen hohen Mehrwert sorgen, ist durch proaktiven Service, Wartung von Zählern und Erkennen von Unregelmäßigkeiten in den Wohnungen. Indem ein Versorger die Daten jedes elektronischen Zählers analysiert, kann er Verbraucher über einen unnötig hohen Wärmeverbrauch informieren. Zum Beispiel könnte ein Installateur die Fußbodenheizung in 20 Wohnungen eingerichtet, aber die Heizventile falsch eingestellt haben. Deshalb kommt es bei diesem Verbraucher zu einer deutlich höheren Rücklauftemperatur, für die er eine zusätzliche Gebühr zahlen muss. Stellen Sie sich vor, was passiert, wenn Sie als Versorger dann die Kunden darüber informieren, dass ihre Fußbodenheizung nicht ordnungsgemäß installiert worden ist, und sie dadurch Geld sparen.

Das sorgt bei Ihren Kunden für ein unglaublich hohes Maß an Komfort und Sicherheit – und hierbei ist die Nachhaltigkeitsfrage noch gar nicht berücksichtigt.

Wie sieht die Zukunft aus?
Es gibt eine Reihe verschiedener Lösungen, und die Digitalisierungsquote variiert weltweit stark. Einige Versorgungsunternehmen haben sich schnell angepasst und den digitalen Wandel angenommen. Andere wiederum sind noch zögerlich. Wenn Sie sich bisher zurückgelehnt haben, um zu sehen, was passiert, sollten Sie Folgendes bedenken: Wenn wir vom digitalisierten Fernwärmeversorger sprechen, geht es nicht mehr um eine Theorie, die in der Zukunft spielt. Es geht um das Hier und Jetzt.

Beim digitalen Wandel geht es um Einnahmensicherung, Asset-Management, Kundenbeziehungen und vieles mehr. Mit Smart-Metering-Lösungen hält die Zukunft viele Chancen bereit.

Auf die Fernwärmeindustrie entfallen fast 50 % des Energieverbrauchs weltweit. Während der Verbrauch der natürlichen Ressourcen zunimmt, wächst die Notwendigkeit, ein nachhaltiges Wirtschaften demonstrieren zu können. Beschränkungen, Bestimmungen und Anforderungen für Fernwärmeversorger zwingen Versorgungsunternehmen künftig dazu, die Vorlauftemperaturen im Verteilnetz zu senken. 

Niedrigere Temperaturen wirken sich nicht nur auf den Energieverbrauch aus, sondern ermöglichen auch eine effizientere Integration von erneuerbarer Energie. Wenn Smart Metering Fortschritte macht, ist es nicht nur möglich, erneuerbare Energie zu kombinieren und optimal zu nutzen – es ist darüber hinaus auch günstiger und einfacher. Durch automatisierte Systeme werden Versorgungsunternehmen in der Lage sein, stündlich – vielleicht sogar minütlich – zwischen den verschiedenen Energiequellen automatisch umzuschalten. Das eröffnet nicht nur Möglichkeiten für niedrigere Vorlauftemperaturen, sondern auch für erhöhte Einnahmen durch geringere Produktionskosten.

Fernwärmeversorger sind eine wichtige Komponente, um in Zukunft nachhaltige Energiesysteme zu schaffen. Wenn Sie mehr über unsere Lösungen zur elektronischen Wärmemessung erfahren möchten, klicken Sie hier.
 

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